Germanistik in der Schweiz

Online-Zeitschrift der SAGG, Heft 6/2009


Kleine Texte – über Randerscheinungen von Textualität

Heiko Hausendorf (Zürich)



1 Einführung

Die Textlinguistik hat sich in ihrer empirischen Forschungspraxis in der Regel mit eigenständigen schriftlichen Erscheinungsformen von zumeist übersatzmässigen sprachlichen Einheiten beschäftigt, also mit sprachlichen Erscheinungsformen, deren Status als "Text" vergleichsweise unproblematisch erscheint. Wiewohl das Kriterium der Übersatzmässigkeit für die Definition von "Text" theoretisch schon bald problematisiert und oftmals aufgegeben wurde, dürfte es insbesondere in der Textsortenforschung für die überwältigende Mehrzahl der untersuchten Fälle empirisch zutreffen. Erst recht gilt das für das Kriterium, dass überhaupt sprachliche Erscheinungsformen, also schriftliche Zeichen, vorhanden sein müssen. Erst in jüngerer Zeit finden sich vermehrt empirische Untersuchungen, die sich mit Phänomenen von Textualität beschäftigen, die unsere druckschriftlich geprägten Selbstverständlichkeiten mehr und mehr in Frage stellen und auch eine neue text-theoretische Diskussion in Gang gebracht haben. Nicht immer, aber vielfach haben neuartige elektronische Umgebungen mit ihrer über Sprachliches hinausgehenden Multimodalität semiotischer Ressourcen solche Diskussionen ausgelöst (vgl. z. B. Fix et al. 2002, Eckkrammer/Held 2006). Textualität ist damit wieder fraglich geworden, auch wenn das dafür nach wie vor einschlägige Modell von de Beaugrande und Dressler (de Beaugrande/Dressler 1981) noch kaum systematisch überarbeitet worden ist (vgl. aber z. B. Sandig 2000, Fix 2008, Hausendorf/Kesselheim 2008, Hausendorf 2008).

Der vorliegende Beitrag schliesst mit seiner Themenwahl an diese Diskussionen an. "Kleine Texte" sollen hier als sprachliche Erscheinungsformen verstanden werden, die in vielerlei Hinsicht unsere Alltagserwartungen an das, was Texte sind und sein können, in Frage stellen. Es geht um Randerscheinungen von Textualität, und es soll gezeigt werden, wo und wie solche Randerscheinungen in der Welt der Texte zustande kommen und was wir textlinguistisch anhand solcher Randerscheinungen über Textualität lernen können.

"Kleine Texte" ist ein Ausdruck, der in der Welt der Texte selber vorkommt. Ich bin auf ihn gestossen, als ich ein paar Minuten in der Helferei in Zürich verbrachte und zur Zerstreuung etwas im Gebäude umher gewandert bin. Dabei stiess ich auf ein Regal mit Büchern zur allgemeinen Verfügung der Besucher und Besucherinnen, dessen Ordnungssystem aus kleinen Schildchen bestand. Auf einem dieser Schildchen war zu lesen: "Kleine Texte". Man muss das natürlich im Zusammenhang verstehen, also vor dem Hintergrund der vielen weiteren Schildchen, auf denen zu lesen war: "Romane", "Basteln+Kochen", "Zeitfragen", "Sprachen/Lexika", "Helvetica", "Lebenshilfe/Psychologie", "Frauen" – eine anschauliche Gattungslehre aus dem wirklichen Leben, wie sie sich in keiner linguistischen Textsortentypologie findet (aber in jeder Bahnhofsbuchhandlung). In dieser Systematik also nehmen "Kleine Texte" einen eigenen Stellenwert ein. Eingeordnet an dieser Stelle im Regal fanden sich dann Sammelwerke mit Erzählungen, Kalendergeschichten, Anthologien, Sprüche, Weisheiten, auch Rätselhefte. "Klein" in "Kleine Texte" hat offensichtlich eine schillernde, auch übertragene Bedeutung (auf die wir gleich zurückkommen werden).

In der Textlinguistik ist der Ausdruck "Kleine Texte" nicht eingeführt,1 und ich bin mir nicht sicher, ob man unter diesem Titel überhaupt eine textlinguistisch homogene Gruppe von sprachlichen Erscheinungsformen versammeln und angeben kann, worin ihre Homogenität besteht. In dem Verständnis von "klein", das in dem vorliegenden Beitrag entwickelt werden soll, meint "klein" kein exklusives Kategorienmerkmal, sondern hat eine Vielfalt von Bedeutungen, in die verschiedene Faktoren hineinspielen, die zusammen so etwas wie die viel zitierte Wittgensteinsche Familienähnlichkeit ergeben. Solche Faktoren sind z. B.

Grösse: "kleine" Texte sind oftmals "klein" im Sinne von kleinräumig-überschaubar;
Komplexität: "kleine" Texte sind oftmals "einfach" (und bestehen nur aus einem Wort, einem Satz oder einem "Spruch");
Funktionalität: "kleine" Texte sind oftmals unmittelbar "praktisch", auf einen handgreiflichen Zweck bezogen;
Gestaltung: "kleine" Texte sind oftmals sehr schablonenhaft und stereotyp (so dass man ihr Ende vorher sagen kann);
Anspruch: "kleine" Texte sind oftmals nicht sehr ambitioniert, ihre sprachliche Gestaltung ist in vielen Fällen unaufwendig.

"Kleine" Texte sind insofern bescheidene Texte, die als "kleine" besonders hervorstechen, wenn man sie mit den "grossen", den ambitionierten Texten vergleicht, die um ihrer selbst willen gelesen und gekauft werden, etwa den literarischen Hochwerttexten, die genannt werden, wenn es z. B. um die bewahrenswerte Kultur einer Gesellschaft geht (den "Kanon" z. B.). "Kleine" Texte sind dagegen Randerscheinungen von Textualität und Lesbarkeit.

So wie es eine emphatische Textualität gibt, die wie selbstverständlich im Zentrum unserer Aufmerksamkeit steht und mit der wir uns (im Alltag, aber auch in der Textlinguistik und speziell in der Literaturwissenschaft) vorzugsweise auseinandersetzen, gibt es auch eine marginale Textualität, die sich unserer bewussten Wahrnehmung entzieht und über die wir viel weniger sprechen und erst recht viel weniger nachdenken. Hier, wo es oftmals schon fraglich ist, ob etwas überhaupt noch oder schon ein Text ist (nicht nur für TextlinguistInnen, sondern auch für AlltagsleserInnen), finden sich die Randerscheinungen von Textualität, die im vorliegenden Beitrag etwas näher betrachtet werden sollen.

Der Beitrag ist so aufgebaut, dass zunächst anhand ausgewählter Beispiele veranschaulicht wird, was mit dem Attribut "klein" empirisch verbunden werden kann. Ich kehre damit zu den vorangestellten Facetten von "klein" zurück (klein, einfach, praktisch, stereotyp, bescheiden). Die Beispiele bilden dann die Grundlage, um in einem texttheoretisch orientierten Versuch näher zu bestimmen, welche Textualitätsmerkmale in diesen Bestimmungsstücken von "klein" jeweils stecken. Aus vielen Gründen werde ich mich dann auf ein Textualitätsmerkmal konzentrieren: die Abgrenzbarkeit einer textuellen Einheit. An diesem Textualitätsmerkmal soll gezeigt werden, dass in "kleinen" Texten die Textualitätshinweise vorzugsweise nicht-sprachlicher Natur sind, positiv gesagt: auf dem beruhen, was für Leser und Leserinnen in einer konkreten Lektüresituation jeweils wahrnehmbar und aufgrund eines konkreten Lektürekontextes jeweils vertraut ist. In dem Masse, in dem wahrnehmbare und vertrautheitsabhängige Textualitätshinweise mehr und mehr durch sprachliche Textualitätshinweise ersetzt werden, entstehen dieser These zufolge "grosse" Texte. Das werde ich abschliessend an einem besonders instruktiven Fall illustrieren.


2 Was heisst "klein"?

Unser Alltag wimmelt vor unscheinbaren sprachlichen Erscheinungsformen, die wir vielfach lediglich mitwahrnehmen, oft auch komplett überlesen und übersehen, weil sie ihre Lesbarkeit nicht wie ein Buch in einem Regal oder eine Zeitung in einem Zeitungsständer zur Schau stellen, sondern verstecken. "Kleine Texte" sind in diesem Niemandsland zuhause. Ich greife eine Reihe von dafür mehr oder weniger einschlägigen Beispielen heraus, um im Folgenden Aspekte der Bedeutung von "klein" in "Kleine Texte" zu beleuchten. Was es rechtfertigt, diese Beispiele in eine Reihe zu stellen, soll dann im Anschluss erörtert werden.

Zunächst ist unübersehbar, dass kleine Texte (im Folgenden ohne Anführung) in vielen ällen tatsächlich klein sind, also nicht viel Raum in Anspruch nehmen. Das illustrieren die folgenden drei, willkürlich herausgegriffene Beispiele.

Bsp. 1: Die Innenseite des Plastikdeckels eines Rahmtöpfchens ("Kaffeesahne")

Bsp. 2: Ein Stücken bedrucktes Papier am Ende des Fadens eines Teebeutels

Bsp. 3: Der bedruckte Boden einer Plastiktüte (nur ausgeklappt sichtbar)

Insbesondere das letzte Beispiel, das in dieser Form der Reproduktion bereits unlesbar geworden ist, zeigt uns, dass es im Alltag für kleine Texte dieser Art auch einen Begriff gibt: das "Kleingedruckte". Kleine Texte können demnach Texte sein, die eher versteckt werden, jedenfalls im fokalen Abseits stehen und die, bedingt durch ihren Sitz im Leben (auf einem kleinen Deckel, auf einem kleinen Kärtchen, auf dem Boden einer Plastiktüte), von vornherein wenig Platz einnehmen und in diesem Sinne tatsächlich klein sind.

Offenkundig kann man über Texte dieser Art noch mehr sagen. So sind sie nicht nur klein, sondern oftmals auch einfach, was die Komplexität der eingesetzten syntaktischen Mittel betrifft. Das, was lesbar ist, besteht in Beispiel (1) nur aus einem Satz, wenn wir ein Prädikat (wie "etwas geht an" oder "fliesst an") mitverstehen, mit dem die "Coop Bergpatenschaft" in der semantischen Rolle des Nutzniessers (Benefaktiv) erscheint. In Beispiel (2) handelt es sich um zwei mit "und" koordinierte Sätze (einen Aufforderungs- und einen Aussagesatz), die wir semantisch im Sinne einer konditionalen Verknüpfung verstehen (mit Bedingung und Folge).2 Auch wenn im Prinzip mehr Platz zur Verfügung steht, erhält sich diese charakteristische Einfachheit:

Bsp. 4: Eine beschriebene Seite in einem Besucherbuch zu einem Kunstobjekt im Bayerischen bzw.   Böhmer-Wald im Grenzgebiet zwischen Tschechien und Deutschland3

Was wir auf dieser Seite (und auf weiteren Seiten) lesen können, sind nicht nur kleine, sondern auch einfache Texte:

Sinn-Sprüche mit Aufforderungscharakter ("Natur, Natur sein lassen") und mit hoher Allgemeinheit ("alles muss sterben um ..."), darin dem Text auf dem Teebeutel-Kärtchen (Beispiel 2) ähnlich;
Sätze mit Ellipsen ("unterwegs auf den Lusen mit ...");
ausrufartige Bewertungen ("wunderschön");
einfache Einstellungs-Prädikate ("Ich bin sehr beeindruckt.").

Auch wenn in diesen Beispielen die Satzebene von Fall zu Fall durchaus überschritten wird, wird man nicht sagen wollen, dass es sich um syntaktisch komplexe Einheiten mit aufwendiger sprachlich-textgrammatischer Verknüpfung handelt.

Das gilt auch im nächsten Fall, mit dem wir wieder auf den Boden einer Plastiktüte zurück kehren.

Bsp. 5: Der bedruckte Boden einer Plastiktüte

Was es hier zu lesen gibt, sind drei einfache, asyndetisch gereihte Hauptsätze, zweimal mit Kopula-Prädikation.4 Die Reihe solcher Beispiele liesse sich fortsetzen, und über sprachliche Einfachheit könnte noch Vieles gesagt werden. Hingewiesen sei an dieser Stelle lediglich auf die "Einfachen Formen" von André Jolles (Jolles 1982), darunter auch "Sprüche", die auszeichnet, dass sie allesamt als bis dato wenig beachtete Randerscheinungen von Literarizität gelten können.

Kleine Texte sind nicht nur klein und einfach, sondern oft in einem kaum überbietbaren Sinne praktisch, d. h. auf etwas bezogen, das über die Lektüre als Selbstzweck hinausgeht, eben z. B. auf eine praktische, handgreifliche Handlung. Oftmals zeugt bereits der Platz, an dem wir kleine Texte finden, von dieser Empraxe der Lektüre (Bühler 1982). Das ist insbesondere dann der Fall, wenn es sich im Wortsinne um "angebrachte" Texte handelt.

Bsp. 6: Ein Etikett an einem Unterhemd

Eine Grössenangabe ("S 36"), ein Produktname ("Skin to Skin"), Stoffbezeichnungen mit Prozentangaben, Symbole mit Zahlen, z. T. durchgestrichen, eine Empfehlung und ein Zahlen- und Nummerncode finden sich auf diesem bedruckten Stückchen Stoff. Lesbarkeit steht hier offensichtlich ganz im Dienste einer auf das Kleidungsstück bezogenen praktischen Nützlichkeit: Nicht die Lesbarkeit des Textes steht im Fokus, sondern die Waschbarkeit, Tragbarkeit und die Attraktivität des Stoffes, an dem er angenäht ist. Ganz in den Dienst dieser vestimentären Praxis stellt sich der "kleine Text", den wir abgetrennt von "seinem" Stück Kleidung im Alltag in der Regel gar nicht zu Gesicht bekommen, so verwoben ist in diesem Fall Lesbarkeit mit praktischer Nützlichkeit.

Praktische Texte dieser Art können auch aus Papier sein, doch haben sie fast immer einen markanten Ortsbezug, selbst wenn sie nicht angeklebt, angeheftet, angenäht oder sonst wie "angebracht", also nicht fest mit ihrem Ort verbunden sind. Diese Art von Ortsbezug ("Lokalität" im Sinne von Fix 2008) illustriert das folgende Beispiel.

Bsp. 7: Ein Zettel auf einem Tisch

Auch in diesem Fall geht es nicht primär um selbstgenügsame Lektüre, sondern um das Wiederfinden von etwas, das einmal dort lag, wo jetzt – so die Suggestion – dieser Zettel liegt ("hier" – auf dem Tisch). Die Lesbarkeit ist dabei ganz auf eine bestimmte lebenspraktische Nützlichkeit hin orientiert, und von dieser Empraxe legt nicht nur der deiktisch ausgedrückte Ortsbezug ein beredtes Zeugnis ab, sondern auch der informell-verkürzte Stil des Beginns der Aufschrift ("Hallo an Studentin, die ...").5

(Worauf wir hier nicht näher eingehen wollen, ist die auf dem Zettel hinzugefügte Einschränkung, dass es vielleicht kein Fundbüro gibt ("(wenn es eins gibt)", die dem Text über seine lebenspraktische Nützlichkeit hinaus eine gewisse Unterhaltsamkeit verleiht.)

"Praktische" Texte der Art, die wir hier vor Augen haben, erkennt man gut daran, dass sie "deplatziert" und in ihrer Funktionsnützlichkeit gleichsam ausser Kraft gesetzt sein können, dass sie, anders gesagt, nur dann funktionieren, wenn sie an einer bestimmten Stelle angetroffen werden.

Bsp. 8: Ein Achtung-Prüfung-Aushang

Wenn ein solcher Aushang – wie auf diesem Foto – vor der Kleiderschranktür im Büro hängt, ist seine Steuerungsfunktion komplett ausser Kraft gesetzt: er schränkt die Betretbarkeit des Kleiderschranks oder das Öffnen der Tür des Kleiderschrankes in keiner Weise ein. Wenn er dagegen aussen vor der Bürotür hängt, wird er zu einer mächtigen Zutrittsbeschränkung (auch wenn sich "am Text selbst" nichts ändert), also in seiner Steuerungsfunktion aktiviert. Unter dem Titel "Discourse in Places" ist diese Art der Empraxe von Texten in der anglophonen Welt ein viel zitiertes Stichwort geworden (Scollon/Scollon 2003). In der materialen Welt ausserhalb der Buchdruckschriftlichkeiten ("language in the material world") sind die Texte selten ablösbar vom Ort ihrer Lektüre, ohne dass sie wichtige Aspekte ihrer Nützlichkeit einbüssen.

Für kleine Texte, für Randerscheinungen von Textualität, scheint mir diese Einbettung in eine Lektüresituation sehr wichtig zu sein – sie ist erst in den letzen Jahren vermehrt in den Blick der Textlinguistik geraten (z. B. als Multimedialität, -materialität oder Intermedialität von Texten: s. Kap. 1).

Kleine Texte sind nicht nur klein, einfach und praktisch, sondern oftmals auch und gerade formelhaft, d. h. vorgeformt, vorgeprägt in ihrer Gestalt – so dass wir sie schon und sofort an ihrer Gestalt erkennen können.6 Handfester Ausdruck dieser Formelhaftigkeit ist das Formular mit Feldern, ist die Tabelle mit Spalten und Zeilen. Formelhaftigkeit dieser Art kommt im Leben viel öfter vor, als man gemeinhin denken mag:

Bsp. 9: Ein Fahrplan

Es gibt eine ganze Welt kleiner Texte, die ihre Formelhaftigkeit auf diese Weise zur Schau stellen und die – das macht sie zugleich auch wieder sehr praktisch – gar nicht gelesen werden wollen (von vorne bis hinten), sondern nur gezielt durchsucht werden wollen und auf dieses Lesen-als-Suchen-und-Finden hin angelegt sind. In der Form der Tabelle (Zeilen und Spalten) ist dieses Suchen und Finden gewissermassen Text geworden.

Formelhaftigkeit beschränkt sich natürlich nicht auf diese Tabellarik. Es gibt sie auch in typographisch weniger auffällig gemachter Weise, als Fliesstext.

Bsp. 10: Eine Urlaubsansichtskarte7

Auch ein formelhafter Text kann in Prosa daherkommen. Seine Formelhaftigkeit zeigt sich dann in der Verwendung immer wieder gleicher Textbausteine. Die Urlaubsansichtskarte ist dafür ein guter Beleg:

Das Wetter (Sonne, Hitze ... heiss(en)), das Essen (Berge auf der Tafel), Urlaubsaktivitäten (Safaritage), Landeskundliches (Weinland Südafrika) und die Demonstration von Urlaubserfahrung (eindrückliche Landschaften, geniessen wir noch Sonne und Hitze)

bilden eine Art Schema-Erwartung an Urlaub ab, die auf der Ansichtskarte eine textsortenkonstitutive Gestalt gefunden hat (an der sich LeserInnen und SchreiberInnen bei aller Variation immer wieder zu orientieren scheinen). Ist es nicht das, was das Lesen von Ansichtkarten zu einer oftmals öden und unbefriedigenden Angelegenheit macht – während man die Karte sehr wohl gerne und immer wieder anschaut und sogar aufbewahrt?


3 Kleine und andere Texte

Die Kommentare zu den Beispielen, die die Facetten von Kleinheit, Einfachheit, Nützlichkeit und Formelhaftigkeit illustrieren, müsste man vertiefen und in sorgfältige textsortenlinguistische Einzelanalysen überführen.8 Schliesslich müsste man über jedes der genannten Attribute diskutieren und klären, ob damit hinreichende und/oder notwendige Kriterien für die Bestimmung kleiner Texten zu gewinnen sind. Ob sich auf diese Weise klären liesse, was die Beschriftung auf dem Deckel eines Rahmtöpfchens, das bedruckte Kärtchen eines Teebeutels, Hinweise auf dem Boden einer Plastiktüte, ein Wäscheetikett, Eintragungen in einem Besucherbuch, ein Zettel mit einer Notiz, ein Prüfungstüraushang, ein Fahrplan und eine Ansichtskarte im Sinne kleiner Texte gemeinsam haben, mag allerdings bezweifelt werden.

Anstelle eines empirischen soll an dieser Stelle deshalb ein konzeptioneller Klärungsversuch vorgestellt werden. Er geht von der Annahme aus, dass sich die genannten Eigenschaften (klein, einfach, praktisch, formelhaft) auf allgemeine Merkmale sprachlich-textueller Erscheinungsformen beziehen lassen; auf Merkmale also, die grundsätzlich für Texte gelten, nicht nur für kleine Texte, sondern für Textualität. Gefragt sind also Textualitätskriterien (s. Kap. 1).9 Ausgehend von diesen allgemeinen Merkmalen lässt sich, so die Annahme, genauer angeben, was die Besonderheit unserer Textbeispiele ist.

Das Attribut "klein" (im Sinne von kleinräumig) verweist in allgemeiner Perspektive auf die grundsätzliche Frage der Abgrenzbarkeit von Texten. Darauf werde ich noch näher eingehen (s. Kap. 4). Das Attribut "einfach" hat etwas damit zu tun, was die relevanten Einheiten eines Textes sind und wie sie miteinander verknüpft sind – wenn es sich sprachlich "nur" um Verknüpfungen auf Wort- oder Satzebene handelt, ist der Text relativ "einfach". Einfachheit verweist also in allgemeiner Perspektive auf die grundsätzliche Frage der Verknüpfbarkeit der Textelemente.10 Das Attribut "praktisch" hat mit der Einbettung eines Textes in die Kommunikation zwischen AutorIn und LeserIn zu tun. In allgemeiner Perspektive verweist es auf das Merkmal der pragmatischen Nützlichkeit von Texten (in unseren Beispielen handelt es sich in vielen Fällen um eine besondere Ausprägung von Nützlichkeit im Sinne der Steuerung des Lesers). Das Attribut "formelhaft" schliesslich hat etwas mit der Textsortenzugehörigkeit eines lesbaren Etwas zu tun, verweist also in allgemeiner Perspektive auf das Merkmal der Musterhaftigkeit von Texten (Formelhaftigkeit, könnte man auch sagen, ist eine besonders starke Ausprägung von Musterhaftigkeit, an der man Textsorten in der Regel gut erkennen kann). Die folgende Übersicht fasst diesen Zusammenhang zwischen Attributen kleiner Texte und allgemeinen Textualitätsmerkmalen zusammen:

Abb. 1: Kleine Texte und Textualitätsmerkmale

Abgrenzbarkeit, Verknüpftheit, Nützlichkeit und Musterhaftigkeit sind allgemeine Textualitätsmerkmale, die immer irgendwie erfüllt sein müssen. Ein lesbares Etwas wird dadurch zum Text, so die Konzeption, dass es Hinweise auf solche Textualitätsmerkmale gibt: also Abgrenzungs- und Gliederungshinweise, Verknüpfungshinweise, Funktions- und Textsortenhinweise.11 Diese Hinweise sind es, nach denen wir suchen müssen, wenn wir wissen wollen, was einen Text zu einem "kleinen" Text (oder zu einem "grossen" Text) macht. Wir müssen also nicht von aussen und vorab bestimmen, was Texte im Allgemeinen und kleine Texte im Besonderen sind, sondern können diese definitorische Anforderung in eine empirische Rekonstruktion von Textualitätshinweisen übersetzen. Diese methodologische Maxime soll im Folgenden am Beispiel der Abgrenzbarkeit veranschaulicht werden.


4 Abgrenzungshinweise in kleinen Texten

Welches der angeführten Beispiele man auch herausgreifen mag: Es ist m. E. ein Kennzeichen dieser Textvorkommen, dass sie in ihren Grenzen sehr gut überschaubar und entsprechend gut abgrenzbar sind. Wenn man sich fragt, wie diese Abgrenzbarkeit im Einzelnen und in jedem der Beispiele zustande kommt und geleistet wird, finden wir eine Reihe von sehr charakteristischen Abgrenzungshinweisen. Dazu gehören insbesondere Abgrenzungshinweise, die sich aus der Ganzheit des Textträgers ergeben und materialer Natur sind: der Deckel, das Teebeutelkärtchen, das Etikett, der lose Zettel und die Ansichtskarte sind starke materiale Abgrenzungshinweise dieser Art. Sie machen ihre Texte auf Anhieb überschaubar. Die stoffliche Ganzheit suggeriert mit grosser ("natürlicher") Evidenz die Ganzheit des lesbaren Etwas.

Von anderer Art sind mediale Abgrenzungshinweise, wie wir sie auf der Ansichtskarte z. B. durch den Wechsel von Hand- und Druckschrift finden. Das Handgeschriebene ist auch ein Abgrenzungshinweis, der ein lesbares Etwas markant vom auf der Karte Aufgedruckten abgrenzt. Solche Abgrenzungshinweise finden sich auch im Besucherbuch mit dem nicht übersehbaren Wechsel unterschiedlicher Handschriften. Schliesslich finden sich auch typographische Abgrenzungshinweise, wenn wir an die auf dem Boden der Plastiktüte aufgedruckten Hinweise denken (Kleingedrucktes: Beispiel 3).

Der Blick auf die erwähnten Abgrenzungshinweise erhellt etwas, das für kleine Texte m. E. sehr charakteristisch ist und generalisierbar scheint: Abgrenzbarkeit als Textualitätsmerkmal kleiner Texte ergibt sich noch vor dem Lesen durch Hinweise, die auf Wahrnehmung (der erste Blick!) beruhen: auf dem Ausnutzen der Lektüresituation mit den darin möglichen (nicht nur visuellen, sondern z. B. auch haptischen) Wahrnehmungen. Was daran interessant ist: Abgrenzbarkeit wird in kleinen Texten dominant nichtsprachlich signalisiert: material und medial (in vielen Fällen auch typographisch), also noch vor dem Lesen, wenn man so will. Manches spricht dafür, dass man diesen Befund verallgemeinern kann, dass diese Beobachtung dominant nichtsprachlicher Textualitätshinweise über Abgrenzbarkeit hinaus auch für die anderen Textualitätsmerkmale gilt. Darauf wollen wir abschliessend näher eingehen.


5 Randerscheinungen von Textualität

Im Falle kleiner Texte, die Randerscheinungen von Textualität illustrieren, treten sprachliche Textualitätshinweise (also nicht nur Abgrenzungs-, sondern auch Verknüpfungs-, Funktions- und Textsortenhinweise) markant zurück hinter wahrnehmungsabhängige Hinweise aus der Lektüresituation, wie wir sie eben illustriert haben, und hinter vertrautheitsabhängige Hinweise, die sich aus dem Lektürekontext (Lesesozialisation!) ergeben. Oder etwas zugespitzt: Texte werden dadurch zu kleinen Texten, dass ihre Textualität vor allem aus dem Ausschöpfen der Lektüresituation (kraft sinnlicher Wahrnehmung) und des Lektürekontextes (kraft erworbenen Wissens) zustande kommt, so dass die sprachlichen – und im engeren Sinne lesbaren – Textualitätshinweise vergleichsweise schwach ausgeprägt sein können.

Für Abgrenzbarkeit verweise ich dazu auf die illustrierten materialen, medialen und typographischen Ganzheitshinweise. Zur Illustrierung der anderen Textualitätsmerkmale mag man speziell an das Wäscheetikett denken (Beispiel 2): Dass wir ein Motto ("Skin to Skin"), die Angabe stofflicher Bestandteile, eine Reihe von Symbolen, die auf so etwas wie Waschen, Bügeln, Trocknen verweisen, wie selbstverständlich miteinander verknüpfen zu einer kohäsiven und kohärenten Einheit einer uns geläufigen Textsorte, wird durch die Mitwahrnehmung der Lektüresituation (in einem Kaufhaus, vor der Waschmaschine) und die Vertrautheit mit dem Lektürekontext (Kaufentscheid, Waschentscheid) gewährleistet – sprachliche Verknüpfungs-, Funktions- und Textsortenhinweise wird man auf dem Etikett wenn überhaupt nur in sehr schwach ausgeprägter Form ausfindig machen können. Das heisst nicht, dass hier keine sprachlichen Hinweise im Spiel wären, sondern dass die sprachlichen hier sehr stark auf wahrnehmbaren und vertrautheitsabhängigen Hinweisen aufruhen.

Randerscheinungen von Textualität zeichnet es aus dieser Perspektive aus, dass sie vor allem aus Situation und Kontext schöpfen, dass in ihnen Wahrnehmbarkeit und Vertrautheit wichtiger sind als Lesbarkeit: die Textualität eines Toilettenschildes ("Herren") verstehe ich auch dann, wenn ich die Sprache nicht verstehe, in der es geschrieben steht. Abgeschriebene kleine Texte, die man ohne Situation und Kontext präsentiert, sind deshalb notorisch karg. Ganz anders jene "grossen" Texte, die von vornherein auf sprachliche Textualitätshinweise setzen und beim Abschreiben/Kopieren/Reproduzieren entsprechend kaum etwas von ihrer Textualität einbüssen. Bücher sind mediale Prototypen für diese Formen starker Lesbarkeit. Diese Gegenüberstellung kleiner und grosser Texte, schwacher und starker Textualität soll abschliessend an zwei Beispielen kontrastiv illustriert werden, mit denen wir noch einmal auf die Plastiktüte als Textträger zurück kommen wollen.

Wenn wir Beispiel (5) als eine Art unmarkierte Normalform für Recycling- und Umwelthinweise auf der Plastiktüte betrachten ("Diese Tragetasche ist umweltverträglich!"), stellt das folgende Beispiel einen Fall schwach ausgeprägter, fragwürdiger Textualität dar.

Bsp. 11: Recyclingsymbole am Griff der Tasche

Wir sehen hier – ausnahmsweise am Griff und nicht auf dem Boden der Tüte – eine Art Minimal- oder Rudimentärversion einer Textsorte vor uns, die man approximativ als "Recycling-Hinweise auf der Plastiktüte" bezeichnen könnte. Lesbarkeit schrumpft in diesem Fall auf die Wahrnehmung eines Symbols und die Vertrautheit mit diesem Symbol und einer Abkürzung ("LD PE") zusammen. Dass die Tüte aus "Low density polyethylen" gemacht ist, das man (angeblich) sehr gut recyclen kann, ist an dieser Stelle kaum noch lesbar und wird entsprechend situations- und kontextabhängig verstanden (oder nicht verstanden) – entsprechend wenig sind wir in der Regel geneigt, eine solche Erscheinungsform als Text anzuerkennen (sondern vielleicht nur als "Zeichen"). Auch wenn man zeigen könnte, dass es auch in diesem Fall genügend wahrnehmbare und vertrautheitsabhängige Textualitätshinweise gibt – dass wir es hier mit einer Randerscheinung von Textualität zu tun haben, steht wohl ausser Frage.12

Ich möchte mit einem Gegenbeispiel schliessen, an dem man sehen kann, wie starke Textualität im gleichen situativen und kontextuellen Rahmen durch den vermehrten Einsatz sprachlicher Textualitätshinweise zustande gebracht werden kann:

Warum unsere Tüten aus Plastik sind: Weil sie aus 100% recyceltem Plastik gemacht sind. Wir haben uns belehren lassen, dass Tragetaschen aus 100% Recycling-Material mindestens 18mal recycelbar sind, Papier höchstens 6mal. [...] Angesichts des riesigen Berges aus Plastikmüll und dem Klagen der Recycling-Industrie [...], erscheint uns die Wiederverwertung des Rohstoffes für Tragetaschen als vernünftige Alternative. Bis uns wieder jemand eines Besseren belehrt.

Bsp. 12: Recyclinghinweise auf dem Boden einer "2001"-Plastiktüte, auszugsweise abgeschrieben (s. Bsp. 3!)

Das Beispiel belegt, dass es auch in der Welt des Kleingedruckten starke ("emphatische") Textualität gibt. Wie wird sie zustandegebracht?

Durch sprachliche Abgrenzungshinweise in Form eines Themaeinführungshinweises mit Doppelpunkt ("Warum unsere Tüten aus Plastik sind:") und in Form eines Themabschlusshinweises ("Bis uns wieder jemand eines Besseren belehrt.");
durch sprachliche Verknüpfungshinweise z. B. in Form von stark argumentativen Strukturhinweisen (Gründe: "Warum ...", "Weil"; Epistemisches; Wahrheitswert: "Angesichts des ... erscheint uns", "Bis uns ... eines Besseren belehrt");
durch sprachliche Hinweise auf andere Texte im Sinne der Recycling-Hinweise ("Wir haben uns belehren lassen, dass ..."), mit denen die Musterhaftigkeit dieser hier anzutreffenden Texte selbst thematisiert wird;
durch sprachliche Hinweise auf Nützlichkeit: nicht nur Steuerungshinweise (für die Materialsortierung), sondern auch Beleghinweise im Sinne der Selbststilisierung ("Wir" (von 2001) als ein kritisches, Argumenten zugängliches, der Verpackungs-Industrie gegenüber eher kritisch eingestelltes Unternehmen ...), mit denen der Text als Ausdruck der Selbstdarstellung des Unternehmens (und nicht wie sonst der "Tragetasche" und der Verpackungsindustrie) lesbar wird.

Man könnte das fortführen und speziell die rhetorischen Textualitätshinweise benennen. Es reicht aber vielleicht auch so, um zu sehen, dass mit dieser Expandierung von Lesbarkeit, mit der Expandierung sprachlicher Abgrenzungs-, Verknüpfungs-, Nützlichkeits- und Textsortenhinweise (bis hin zu einem besonderen stilistischen Aufwand: Unterhaltungshinweise!) auch unser Erleben von Textualität sozusagen emphatisch gesteigert wird. Dass es sich in diesem Fall um einen Text handelt, werden wir nicht bestreiten wollen, weder als TextlinguistInnen noch als AlltagsleserInnen. Man sieht daran, dass auch an den Rändern der Textträger (hier: auf dem Boden der Plastiktüte und im Kleingedruckten) Lesbarkeit zum Blühen gebracht werden kann – dass, etwas vereinfacht gesagt, auch ein kleiner Text wie ein grosser Text daherkommen kann.


Anmerkungen

1 Phänomene marginaler Textualität sind aber immer mal wieder als untersuchenswert gewürdigt worden. Vgl. z. B. Schmitz (2004), der von "Nebenbei-Medien" spricht. Empirisch einschlägig sind z. B. vereinzelte Untersuchungen zu Verpackungen und Beipackzetteln (vgl. z. B. Gloning 1995, Schuldt 1998, Mentrup 1982, Wiederwohl 2006). zurück

2 Beispiel (3) ist syntaktisch komplexer. Darauf kommen wir ganz zum Abschluss noch einmal zurück. zurück

3 Es handelt sich um ein Besucherbuch zur "Glasarche". Informationen zum Kontext und zum Stellenwert dieser Besucherbücher in Hausendorf/Thim-Mabrey (2009). zurück

4 Dass man in diesem Fall nicht nur etwas lesen, sondern auch Bilder und Symbole sehen kann, wird uns noch beschäftigen (s. Kap. 4). zurück

5 Nur am Rande sei erwähnt, dass Beispiele wie diese belegen, dass es eine Situationsbindung auch der schriftlichen Kommunikation (und nicht nur der mündlichen Face-to-Face Kommunikation) gibt, die im Moment der Lektüre ausgeschöpft werden kann. Wir kommen darauf gleich noch zurück. zurück

6 Darauf geht bereits Jolles in seinen "Einfachen Formen" ein (Jolles 1982). zurück

7 Anschriftfeld aus Datenschutzgründen verdeckt. zurück

8 Oder auf solche Analysen verweisen: vgl. zur Ansichtskarte z. B. Diekmannshenke (2008), Hausendorf (2008), zur Analyse von Verpackungen und Beipackzetteln s. Anm. 1; zur Analyse stark formelhafter Texte z. B. Drescher (1994), Gülich/Krafft (1998), Hausendorf (2000). zurück

9 Die Terminologie und die Konzeption von Textualitätsmerkmalen, die im Folgenden in Anspruch genommen werden, folgen einem an anderer Stelle entwickelten Beschreibungsmodell (Hausendorf/Kesselheim (2008)), werden hier aber nicht vorausgesetzt. zurück

10 Aus diesem Merkmal der Verknüpfbarkeit ("Kohäsion") hat die frühe Textlinguistik mit ihrer Betonung der übersatzmässigen Verknüpfungshinweise bekanntlich ein Kriterium für Texte gemacht (so dass viele unserer Beispiele kaum als "Texte" durchgegangen wären). zurück

11 Dazu kommen noch Thema- und Intertextualitätshinweise (Merkmale: Zusammengehörigkeit und intertextuelle Beziehbarkeit), auf die wir hier aus Platzgründen nicht eingehen (vgl. dazu Hausendorf/Kesselheim 2008). zurück

12 Erscheinungsformen wie diese verweisen auch darauf, dass Lesbarkeit nicht immer auf (elaborierte) Sprachlichkeit angewiesen ist; auch Zeichen und Bilder können lesbar sein. Vgl. dazu die in den letzten Jahren wieder vermehrt aufgenommene Diskussion um die Frage, ob Bilder Texte sein können (z. B. bei Dürscheid 2007, Eicher/Bleckmann 1994, Krämer/Bredekamp 2003). zurück


5 Literatur

Beaugrande, Robert Alain de/Dressler, Wolfgang U. (1981): Einführung in die Textlinguistik. Tübingen.

Bühler, Karl (1982): Sprachtheorie. Die Darstellungsfunktion der Sprache. Stuttgart/New York.

Diekmannshenke, Hajo (2008): "Text-Bild-Kommunikation am Beispiel der Postkarte". In: Pohl, Inge (ed.): Text-Bild-Kommunikation am Beispiel der Postkarte. Frankfurt am Main: 85–107.

Drescher, Martina (1994): "Für zukünftige Bewerbungen wünschen wir Ihnen mehr Erfolg. Zur Formelhaftigkeit von Absagebriefen". Deutsche Sprache 22: 117–138.

Dürscheid, Christa (2007): "Schrift – Text – Bild. Ein Brückenschlag". Zeitschrift für germanistische Linguistik 3/35: 269–282.

Eckkrammer, Eva Martha/Held, Gudrun (eds.) (2006): Textsemiotik. Studien zu multimodalen Texten. Frankfurt am Main. (= Sprache im Kontext 23).

Eicher, Thomas/Bleckmann, Ulf (eds.) (1994): Intermedialität. Vom Bild zum Text. Bielefeld.

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 Germanistik in der Schweiz. Online-Zeitschrift der SAGG 6/2009